Vorteile einer Kastration

Vorteile einer Kastration

Was passiert bei einer Kastration?

In der heutigen Zeit ist die Kastration ein einfacher, chirurgischer Eingriff, bei dem die Hoden entfernt werden und das Meerschweinchenböckchen damit unfruchtbar gemacht wird. Bei der Kastration wird das Meerschweinchen in Vollnarkose gelegt, dabei gibt es zwei verschiedene Varianten:
1. Injektionsnarkose (Die meist gewählte Methode)
2. Inhalationsnarkose (Diese Methode soll den Körper des Tieres nicht so stark belasten, kostet jedoch auch mehr)
Nach der Kastration sollten die Tiere erst im wachen Zustand wieder mit nach Hause genommen werden. Sollten zwei Böcke gleichzeitig kastriert werden, sollten sie gemeinsam in einer Transportbox zum Tierarzt gebracht und abgeholt werden, das erspart eine Vergesellschaftung. Die Transportbox sollte mit Decken (+etwas Heu zum knabbern) ausgelegt sein und auch der Stall sollte die ersten Tage mit Decken ausgelegt werden. Nach ca. einer Woche müssen die Schweinchen zum Fäden ziehen, außer es sind selbst auflösende Fäden.
Nach 6 Wochen sind die Böcke dann komplett unfruchtbar.

Wieso mein Meerschweinchen kastrieren lassen?

1. Vorsorge für die Bock-Paarhaltung
Bei einer Bock-Paarhaltung kann es sein, dass ein Bock den anderen überlebt. Im hohen Alter ist es jeder schwer den übrig gebliebenen Bock mit einen anderen zu Vergesellschaften (es besteht die Möglichkeit ihn mit einem noch nicht geschlechtsreifen Bock zu vergesellschaften, jedoch kann es dann sobald der junge Bock geschlechtsreif wird zu Rangkämpfen kommen die böse enden können), auch eine Kastration ist im hohen Alter viel riskanter. Damit ist das überlebende Böckchen gezwungen sein Restleben in Einzelhaft zu sitzen.

2. Eine stressfreie Pärchenhaltung
Meerschweinchen fühlen sich (Erfahrungsberichten zufolge) in der Männchen-Weibchen-Konstellation am glücklichsten. Jedoch würde bein zwei fruchtbaren Schweinchen ständig Nachwuchs die Folge sein, was weder im Sinne der Schweinchen noch im Sinne von Halter und Tierschutzorganisationen sind. Aus diesem Grund sollte das Böckchen kastriert werden, so sind alle am glücklichsten und einem entspannten Meerschweinchenleben steht nichts mehr im Wege.

3. Die Frühkastration (Kastration bevor der Bock geschlechtsreif ist) bietet weitere Möglichkeiten
Frühkastraten kann man meist problemlos in eine Gruppe integrieren und sind gute Partner für Böckchen, da sie sich in der Regel schnell unterordnen. Außerdem entfällt bei einer Frühkastration die Kastrafrist und damit können die Böckchen direkt zu ihren Partnern ohne 6 Wochen alleine leben zu müssen.

4. Säuberung der Perinealtaschen
Die Perinealtaschen sind bei Kastraten (vor allem bei älteren Tieren) meist sauberer.

5. Frust freie Bockhaltung
Durch die Triebunterdrückung die bei der Bockhaltung Norm ist, kommt es vor allem oft bei jungen Böcken zur totalen Frustration, da sie ihre natürlichen Triebe nicht ausleben können. Die Folgen der Frustration durch Triebunterdrückung kann zum einen körperliche Depression sein oder der kontrast dazu eine extreme Triebauslebung durch besteigen des Partners (der Partner), was natürlich zu Konflikten innerhalb der Gruppe führt.
Durch eine Kastration wird das Triebverlangen vermindert.

6. Sozialisation durch Frühkastration
Junge Böcke müssen vor der Geschlechtsreife von der Mutter getrennt werden. Oft ist das jedoch viel zu früh um das Sozialverhalten zu erlernen, dadurch kann es zu einem gestörten Sozialverhalten bei Böcken kommen.
Die Frühkastration erlaubt eine längere Zeit im beisein der Mutter (oder anderen ausgewachsenen Schweinchen) und so ein ausgereifteres Sozialverhalten.